Vorfreude als Führungsinstrument nutzen

20.12.2022

Vorfreude ist bekanntlich die schönste Freude, so sagt man. Und das ist meist auch richtig. Sicher kennen Sie auch diesen berühmten Vorfreude-Effekt: Stellen Sie sich vor, morgen unterzeichnen Sie den neuen Arbeitsvertrag, morgen am Vormittag werden Sie noch einen großen Deal abschließen oder übermorgen fahren Sie in den Weihnachtsurlaub. Gemein haben diese drei Zukunftsszenarien, dass die Vorfreude dem Ereignis an sich eine sehr hohe Bedeutung zukommen lässt. Dies hinterlässt ein gutes Gefühl und lässt uns nach außen strahlen und entsprechend motiviert wirken.

Meist sind es persönliche Themen, auf die wir uns freuen, oder? Das muss aber nicht so sein, denn jeden Tag aufs Neue gibt es fabelhafte Momente, aus denen wir auch im beruflichen Kontext genau diese Energie ziehen können. Voraussetzung ist, dass wir achtsam sind und diese zulassen. Worauf ich mich persönlich gerade freue und es kaum abwarten kann, muss ich an dieser Stelle wohl nicht mehr explizit erwähnen…

So sehr wir manch‘ naheliegende Ereignisse mit Vorfreude beachten und dadurch energetisch anreichern, so wenig attraktiv scheinen in der Zukunft liegende Ziele. Es ist praktisch und unter Umständen sehr leicht, das Richtige für morgen zu tun. Was ist aber das Richtige für eine Zeit in ferner Zukunft? Zu schnell lassen wir uns vom Weg abbringen, wenn dieser steinig erscheint oder es nicht wie einmal ursprünglich geplant vorangeht. Hier ist es wichtig, den Blick auf das Endergebnis, das eigentliche Ziel, zu lenken. Zudem kommt der Vorfreude an dieser Stelle eine große Bedeutung zu. Dieses Gefühl abzurufen, das man mit dem gewünschten Ergebnis zu Beginn der Planung verbunden hat, ist der Schlüssel zum Erfolg. Tragen Sie diese Energie als Motivationsschub in Ihr Team. Wenn Sie energetisch sind, entfachen Sie automatisch das Feuer bei Ihren Mitarbeitenden – ein perfektes Führungsinstrument also. Und die gute Nachricht ist: es ist gar nicht so schwer, wie man denkt. Versetzen Sie sich ganz einfach an den Anfang Ihrer Vision, Ihres Planes, Ihres Projektes. Diese Emotion (Sie denken bitte an meine letzte Kolumne) hilft Ihnen dabei, die notwendige Energie wieder zuzulassen.

(Vor-)Freude wirkt somit als wichtiger Schlüssel- und Erfolgsfaktor für Führungskräfte in der heutigen Arbeitswelt. Denn eine Führungskraft, die keine Freude empfindet, kann in der heutigen Welt nicht darauf hoffen, dass das eigene Team auf Dauer effizient sein und die für die Transformationen notwendige kollektive Energie freisetzen kann. Meine Gedanken:

  1. (Vor-)Freude auf Führungsarbeit ist gelebte Wertschätzung für Sie selbst und das Team.
  2. Sie entscheiden selbst, ob Sie die Gelegenheit nutzen wollen, verstecktes Potenzial der Organisationen mit Freude, Achtsamkeit und Wertschätzung freizusetzen oder lieber auf vermeintlich sicheren, alten Pfaden gehen wollen.
  3. Wer mit Freude führt, inspiriert die Menschen und erhält im Gegenzug rasch Vertrauen. Wir alle haben eine lebenslange Gelegenheit, Freude zu verbreiten – auch in der Arbeitswelt.

Es sind daher diese besonderen Augenblicke der Emotionen, die unser Leben reich machen. Weihnachten ist eine schöne Zeit, um einmal darüber nachzudenken und in sich und sein übliches Verhalten hineinzuhören, sowie eine bewusste Entscheidung zu treffen, ob man einer Veränderung eine Chance geben möchte.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und genießen Sie mit Vorfreude viele magische Momente, die in den kommenden Weihnachtstagen und dem sich anbahnenden Jahr 2023 auf Sie warten!

Ich freue mich schon auf den persönlichen Austausch und auf das Neue, das uns in jedem Moment begegnen kann.

Herzlichst
Ihre
Sandra Günther