Respekt und Anerkennung im beruflichen Umfeld

11.01.2022

„Der Januar ist irgendwie der Montag des Jahres“, habe ich kürzlich gelesen und ich nickte beim Lesen. Stimmt: der Januar zieht sich meist dahin, ist trüb, regnerisch und grau; Weihnachten ist vorbei und das neue Jahr startet für viele mit Vorsätzen. Keine Sorge, ich komme Ihnen nicht mit Listen und Tipps, wie Sie dieses oder jenes endlich schaffen – solche Ratschläge machen den „Montag des Jahres“ nämlich noch schlimmer, meist schon zur Monatsmitte (dann, wenn man die guten Vorsätze wieder ad acta gelegt hat).

Vielmehr möchte ich Sie einladen, dem Januar-Blues keine Chance zu geben. Suchen Sie sich ein Motto für ein grandioses 2022! Ein guter Freund von mir hat für sich selbst das Motto „Respekt“ ausgerufen. Dem möchte ich mich sehr gerne anschließen, gerade auch im Kontext meines Themas: Leadership.

Respekt ist generell ein sehr wichtiges und fragiles Gut, wird aber als Begriff im Alltag beinahe inflationär verwendet. Überall wird von Respekt gesprochen oder dieser eingefordert – doch nur die wenigsten von Ihnen werden diesen aus dem Stegreif definieren können. Allgemein verständlich handelt es sich bei Respekt um eine besondere Form der Aufmerksamkeit gegenüber einem Menschen. Respekt ist nämlich nicht gleich Respekt. Respekt ist ein Synonym für viele Eigenschaften wie Anerkennung, Höflichkeit und Wertschätzung, insbesondere vor dem Hintergrund des bisher Geleisteten und hat eine ganz andere Qualität als reines Lob, da es die guten Eigenschaften oder Handlungen einer Person sieht und damit anerkennt.

Respekt ist damit für Sie als Führungskraft einerseits auf einer persönlichen Ebene wichtig und andererseits auf der beruflichen. Dasselbe gilt übrigens für Ihre Mitarbeiter. Was verstehen Sie daher unter Respekt und wie leben Sie als Führungskraft Respekt und respektvolle Führung?

Sicher sind Sie in der Lage, diese Frage zu beantworten. Falls nein, dann finden Sie ggfs. im Nachfolgenden einige Impulse und Anregungen.

Respekt ist nicht gottgegeben – auch als Führungskraft können Sie den Respekt Ihrer Mitarbeiter jederzeit gewinnen oder verlieren. In erster Linie ist dies eine Frage der Gegenseitigkeit. Wenn Sie Ihr soziales Umfeld respektlos behandeln, wird auch dieses schnell den Respekt vor Ihnen verlieren. Andersherum steigt die Wahrscheinlichkeit, dass Ihre Mitarbeiter Sie respektieren, wenn Sie diese ebenfalls mit Anerkennung, Wertschätzung und Höflichkeit behandeln. Von einem respektvollen Miteinander profitieren schlussendlich alle Beteiligten: die Identifikation mit der Führungskraft steigt, das Vertrauensverhältnis zur Firma und die Motivation ebenfalls. Auch ein Sinken der Kündigungsrate lässt sich zeigen. Alles Erfolgsfaktoren, die nicht nur in stürmischen Zeiten wie aktuell von enormer Bedeutung für ein Unternehmen sind.

Respektvolle Führung bedeutet zudem, den Mitarbeitern Entscheidungsfreiheit zu geben, ihnen aber im Bedarfsfall stets zur Seite zu stehen und sie nicht allein zu lassen. Durch diese Selbstbestimmung wachsen die Mitarbeiter über sich hinaus und entfalten ihr volles Potential.

Meine Gedanken:

  1. Bleiben Sie authentisch und versuchen Sie nicht, eine Rolle zu spielen. Authentizität heißt aber niemals, Ihre Professionalität zu verlieren. Fragen Sie sich also, welcher Ihr Führungsstil ist, stellen Sie Grundregeln auf, kommunizieren Sie diese und bleiben Sie ihnen treu.
  2. Fördern Sie Ihre Mitarbeiter und geben Sie ihnen einen Vertrauensvorschuss. Legen Sie also Wert auf Autonomie. Sie begegnen sich auf Augenhöhe und es findet ein wahrer zwischenmenschlicher Austausch statt.
  3. Bringen Sie Ihren Mitarbeiten Respekt entgegen! Es handelt sich dabei nämlich nicht um eine Einbahnstraße, sondern um eine Frage der Gegenseitigkeit.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und respektvoll im Umgang mit Ihrem Umfeld.

Ihre
Sandra Günther