Resonanz als Mittel für eine gute Führungsstrategie

09.05.2023

Die lateinische Redewendung "Carpe diem" ("Nutze den Tag") ist uns allen wohlbekannt. Aber Hand aufs Herz: Wer von Ihnen lebt tatsächlich danach?

Ich selbst kann sagen, dass ich es versuche aber dabei immer wieder auch an Grenzen stoße, die mir die Umwelt setzt. Häufig habe ich das Gefühl, die Zeit nicht so genutzt zu haben, wie ich es mir vorgenommen habe – dass sie mir regelrecht davonrennt.

Kann es denn überhaupt im Berufsalltag gelingen jeden Tag wirklich zu nutzen? Wir sind alle in der Schnelllebigkeit des Alltags, der Projekte, der Vielfalt der unterschiedlichsten Themen, die das Leben bringt, gefangen. Daher ist der Vorsatz der Schnelllebigkeit gerecht zu werden und den Tag zu nutzen sicher gegeben, aber nicht immer umsetzbar.

Ich persönlich bin mittlerweile dazu übergegangen, dies zu akzeptieren und hier milde walten zu lassen. Denn allein der Versuch und das Bewusstsein es umsetzen zu wollen, sehe ich bereits als Schritt in die richtige Richtung und vor allem als richtige Einstellung. Es ist wichtig, sich der Tatsache bewusst zu werden, wie essenziell es ist mit sich selbst in Resonanz zu treten, Kraft aus dem Moment zu schöpfen und sich eben nicht von der Alltagshektik oder den vorbeifliegenden Wochen aus der Ruhe bringen zu lassen.

Gerade als Führungskraft geschieht es nur allzu rasch im Tagesgeschäft aus dem eigenen Gleichgewicht zu geraten und somit auch nicht mehr als Anker für Mitarbeitende fungieren zu können.

Viel zu schnell verfallen wir in Hektik und neigen dann zu Oberflächlichkeit und /oder lassen uns zu Aktionismus hinreißen, anstelle für einen Moment zur Ruhe zu kommen und sich neu zu ordnen. Wie kann es also gelingen innezuhalten und zu reflektieren was gerade für mich aber auch für mein Team wirklich notwendig ist und Vorrang hat?

Natürlich können regelmäßige Pausen und Priorisierung von Aufgaben dabei helfen, die Effektivität zu erhöhen und Stress abzubauen. Aber wie gelingt uns eine konsequente Umsetzung derer?

Letztlich lässt sich sagen, dass Sie als Führungskraft trotz der Schnelllebigkeit des Tagesgeschäfts in Präsenz mit sich und für Ihre Mitarbeitenden sein können, indem Sie Zeitmanagement-Techniken und effektive Führungsstrategien anwenden. Zugleich schaffen Sie somit eine offene, empathische und priorisierte Arbeitsumgebung und sind dabei proaktiv, flexibel und innovativ, um Chancen zu nutzen und das Potenzial des Unternehmens damit voll auszuschöpfen.

Meine Gedanken:

  1. Zeitmanagement und Routine: Entwickeln Sie für sich ein Ritual, um wieder in die Präsenz zu kommen. Das kann ein Start in den Tag, eine bewusste Pausentätigkeit oder auch eine Abendroutine sein. Führen Sie diese regelmäßig durch – allein oder im Team – und halten Sie sich daran. Routinen können, gerade im Team identitätsstiftend sein und die Kreativität fördern.
  2. Kommunikation: Leben Sie eine offene und klare Kommunikation, um sicherzustellen, dass Ihre Mitarbeitenden sich unterstützt und gehört fühlen. Geben Sie zudem regelmäßig Feedback, um Ihre Erwartungen deutlich zu kommunizieren.
  3. Empathie: Versuchen Sie sich in die Lage Ihrer Mitarbeitenden und deren Bedürfnisse zu versetzen sowie deren Perspektiven zu verstehen. Dies kann helfen, die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Team zu stärken und so ein positives Arbeitsumfeld zu schaffen.
  4. Priorisierung: Priorisieren Sie Aufgaben und Ziele und treffen Sie Entscheidungen rasch. Es ist wichtig, klare Ziele und Prioritäten zu setzen, um das Tagesgeschäft zu bewältigen und gleichzeitig auf langfristige Ziele hinzuarbeiten.
  5. Selbstreflexion: Blocken Sie sich regelmäßig Zeitslots in Ihrem Kalender für die sogenannte „me-time“, um über Ihre eigene Leistung und Führungsstrategien nachzudenken und zu reflektieren. Dies kann helfen, Schwachstellen zu identifizieren und neue Ideen zu entwickeln, um das Team erfolgreich zu führen.
  6. Fokus: Im Moment liegt die Kraft! Haben Sie in Verbindung mit diesem Fokus auch den Mut, nicht auf allen Hochzeiten zu tanzen.

In diesem Sinne bleiben Sie gesund, offen und fokussiert.

Ich freue mich Sie im Rahmen des TDI in Berlin zu sehen und gerne auch über Ihre Gedanken hierzu zu sprechen!

Ihre

Sandra Günther