Emotionale Intelligenz als Schlüssel zum Führungserfolg
08.05.2024
Emotionen im Business Kontext und als Führungskraft zuzulassen und womöglich auch noch zeigen? Geht das bzw. ist das adäquat? Mache ich mich dadurch nicht verletzlich und angreifbar?
Im heutigen Geschäftsleben wird oft angenommen, dass das Zeigen von Emotionen unseriös ist und als Zeichen von mangelnder Disziplin und Charakterschwäche interpretiert. Doch das ist nicht richtig. Emotionen sind ein integraler Bestandteil unserer Psyche und es wäre unklug, sie zu unterdrücken. Im Umgang mit Ihren Mitarbeitenden und auch Ihren Kunden, ist es entscheidend, Emotionen geschickt handzuhaben. Die meisten Menschen werden stärker von ihren Gefühlen beeinflusst, als sie sich eingestehen. Wir sollten diese daher nutzen, um unsere Gesprächsführung nach innen und außen zu verbessern.
Persönlich glaube ich, dass es daher unabdingbar ist, Emotionen auch im Führungsalltag zu leben, denn nur so kann ich eine authentische Führungskraft sein. Wir kennen doch alle die Situation, in der wir uns bei Entscheidungen auch auf ein Quäntchen „Bauchgefühl“ verlassen und sind damit auch gut beraten. Warum dann also nicht auch im Führungsalltag Emotionen zeigen und ausleben? Selbstverständlich in ausgeglichener Art und Weise.
Im Führungskontext ist der angemessene Umgang mit eigenen Emotionen sowie auch mit denen der Mitarbeitenden von entscheidender Bedeutung. Ein grundlegendes "Do" besteht meines Erachtens darin ein starkes Selbstbewusstsein zu entwickeln, um die eigenen Emotionen zu verstehen und zu reflektieren. Dadurch sind Sie in der Lage, diese produktiv einzusetzen und gleichzeitig professionell zu bleiben. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Fähigkeit zur Empathie. Indem Sie Mitgefühl und Verständnis für die Emotionen Ihrer Mitarbeitenden haben und dies auch zeigen, schaffen Sie eine unterstützende Arbeitsumgebung und stärken die Beziehung zu Ihren Teammitgliedern.
Klare Kommunikation spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle. Offene Gespräche über Emotionen können das Vertrauen zu Ihrem Team stärken und gleichzeitig zu Konfliktlösungen beitragen. Dabei ist es jedoch unabdingbar, Grenzen zu setzen und sicherzustellen, dass die Kommunikation stets professionell bleibt. Sie sollten jedoch emotionale Ausbrüche vermeiden, da Sie so das Vertrauen der Mitarbeitenden beeinträchtigen und diese daraufhin Konflikte eher schüren könnten.
Aus meiner Sicht gibt es einen weiteren wichtigen Punkt, nämlich kontinuierlich an der eigenen emotionalen Intelligenz zu arbeiten. Durch die Entwicklung dieser Fähigkeit können Sie Ihre eigenen Emotionen besser verstehen und regulieren sowie die Emotionen Ihrer Teammitglieder ergründen und angemessen darauf reagieren. Fragen Sie nach, warum Ihre Mitarbeitenden bestimmte Emotionen zeigen. Dies wird Ihnen helfen, die zugrundeliegenden Bedürfnisse Ihrer Mitarbeitenden besser zu verstehen, um dadurch noch bedürfnisgerechter führen zu können sowie eine positive und produktive Arbeitskultur zu fördern. Um Menschen zu überzeugen, ist es wichtig, Emotionen zu wecken, zu verstehen und zu zeigen. Im täglichen Umgang wird jeder feststellen: Begeisterung zieht an, schlechte Laune ist ansteckend, Sympathie erweckt Sympathie.
Meine Gedanken:
Emotionen beeinflussen, wie wir mit unseren Teams interagieren. Ich glaube daher, dass es generell wichtig ist, sich den eigenen Emotionen (Sie alle kennen hoffentlich auch ihre Triggerpunkte, hierzu gerne an anderer Stelle mehr) bewusst zu sein und diese konstruktiv einzusetzen, eben auch im Führungsalltag.
Emotionen sind ein natürlicher Teil von uns und machen uns authentisch und nahbar, so können Sie Ihrer Führungsrolle sowohl Empathie als auch Verbindlichkeit beimischen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Sie Ihre Emotionen unkontrolliert ausleben sollten. Es geht vielmehr darum, ein gesundes Gleichgewicht zu finden, bei dem Sie Ihre Emotionen angemessen ausdrücken und gleichzeitig professionell bleiben können. Durch das Zeigen von Einfühlungsvermögen und Echtheit können Sie die vertrauensvolle und unterstützende Beziehung zu Ihrem Team auf- und ausbauen.
In diesem Sinne bleiben Sie authentisch und lassen Sie es zu, dass auch der emotionale Teil Ihrer Persönlichkeit balancierte Bedeutung in Ihrem Führungsalltag erhält und schauen Sie, was sich verändert. Ich bin mir sicher, Sie werden positiv überrascht sein.
Herzlichst,
Ihre
Sandra Günther