Emotionen als Teil unternehmerischen Erfolges

24.11.2022

Emotionen und Führung – bildet das nicht einen Widerspruch? Nein, denn Emotionen sind zentrale Merkmale unseres Menschseins. Führung im eigentlichen Sinne konzentriert sich auf Menschen, nicht auf Prozesse wie wir es gerade in der heutigen Zeit immer mehr zu spüren bekommen. Jeder von uns kennt die unzähligen Emotionen am Arbeitsplatz. Dazu gehören Freude, Stolz, Leidenschaft, Euphorie, Enttäuschung, Angst, Neid oder Zweifel. Fortlaufend wirken sich diese Emotionen auf den Einzelnen, dessen Organisation und die Kundenbeziehungen aus. Mit der systemischen Brille betrachtet, trägt daher jeder mit seiner emotionalen Intelligenz dazu bei, ob die Unternehmenskultur anziehend oder eher abstoßend auf das Individuum und somit (potenzielle) Mitarbeitende wirkt.

Warum also nicht Emotionen aktiv in den Führungsalltag einbeziehen?

Im privaten Umfeld sind Gefühle sehr erwünscht, jedoch bei der Arbeit unbeliebt. Gefühle zeigen galt als unprofessionelles Verhalten. Warum ist das so? Nun, das mag aus der altbekannten Konditionierung stammen. Viele Manager meinen noch immer, stark sein zu müssen und keine Schwäche zeigen zu dürfen. Mit Emotionen anderer umzugehen kann auch leicht zum Gefühl der Überforderung führen. Demzufolge ist die Emotion im Joballtag schon lange zum „no go“ geworden.

Aber die Zeiten haben sich geändert: Gesunde und gute Führung ist das Gegenteil von Kontrolle, die eher aus Misstrauen als aus Vertrauen besteht. Heutzutage weiß man, dass neben den kognitiven- vor allem die emotionalen Fähigkeiten von größter Bedeutung sind, um Einfluss auf die Gefühlslage unserer Mitarbeitenden und die allgemeine Arbeitsatmosphäre nehmen zu können. Dadurch werden zudem mehr Produktivität, Leistung und Sinn gestiftet. Wer mehr Aufmerksamkeit der Reorganisation von Geschäftsprozessen widmet, als sich den Menschen seiner Organisation zuzuwenden, gerät immer mehr in eine ernstzunehmende Führungskrise. Ohne Emotionen können Menschen nicht erreicht werden, doch deren Kreativität, Innovationsfähigkeit, Loyalität und Motivation sind mitunter Voraussetzung für Erfolg. Dies alles fällt auch uns als Führungskräften leichter, wenn wir unsere eigenen Gefühlswelten kennen, uns von Ihnen nicht beherrschen aber lenken lassen. Zudem hilft es jedem von uns, wenn wir besser verstehen, wie die Menschen um uns herum „ticken“, mit denen wir zusammenarbeiten und umgekehrt. Denn nur so kann ein produktives Miteinander besonders gut gestaltet werden. Werden Sie sich dessen bewusst und nutzen Sie dieses Selbstbewusstsein in Ihrem Führungsalltag.

Meine Gedanken:

  1. Verabschieden Sie sich von dem alten Glaubenssatz, dass Gefühle im Berufsalltag nichts zu suchen haben.
  2. Hören Sie in sich hinein und lernen Sie Ihre Emotionen besser kennen und diese zu lenken.
  3. Seien Sie methodisch, haben Sie Urvertrauen in sich und Ihr Team und agieren Sie transparent, auch was Ihre eigenen Emotionen anbelangt.
  4. Dieser MUT hilft Ihnen eine moderne, emotionale und somit erfolgreiche Führungskraft zu sein.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund, stehen Sie zu Ihren Emotionen und seien Sie mutig, sie in den Führungsalltag einzuladen!

Ihre
Sandra Günther