Die Kunst der Balance: Optimismus und Realität als Führungsinstrument

14.10.2024

In der modernen Unternehmensführung ist es entscheidend, eine ausgewogene emotionale Balance zu wahren, um Teams erfolgreich zu führen und langfristige Ziele zu erreichen. Besonders riskant sind dabei zwei Extreme: übermäßige Euphorie und lähmende Lethargie. Beide Zustände können die Effektivität und Produktivität eines Teams erheblich beeinträchtigen.

Euphorie wird oft als ein Zustand unkontrollierter Begeisterung beschrieben, der die Illusion von Erfolg erzeugt. In der Führung kann übermäßige Euphorie dazu führen, dass unrealistische Erwartungen gesetzt werden und das Streben nach kurzfristigen Erfolgen die eigentliche Arbeit in den Hintergrund drängt. Diese emotionale Übersteigerung birgt die Gefahr, dass Teams unüberlegt Risiken eingehen, oder wichtige Projektdetails übersehen, da der Fokus zu sehr auf dem Endergebnis liegt.
Zudem kann Euphorie eine trügerische Sicherheit vermitteln. Führungskräfte, die von zu viel Euphorie geleitet werden, tendieren dazu, Herausforderungen und Probleme zu übersehen oder zu ignorieren.

Lethargie stellt auf der anderen Seite eine ebenso große Gefahr für den Führungserfolg dar. Führungskräfte, die eine lethargische Haltung einnehmen, senden ihrem Team unbewusst das Signal, dass es keinen Sinn hat, sich für die Veränderungen oder Verbesserungen einzusetzen. Diese Einstellung birgt das Risiko der Stagnation und führt häufig zu einem Verlust der Motivation, einer Abnahme der Produktivität, mangelnder Innovation und wachsender Frustration innerhalb des Teams.
Auf der anderen Seite entsteht Lethargie bei Mitarbeitenden, wenn sie das Gefühl haben, dass ihre Meinungen nicht geschätzt oder ihre Ideen übergangen werden. Dies kann schnell zu Apathie führen – die Mitarbeitenden ziehen sich in ihre Komfortzone zurück und erledigen nur noch das Nötigste. Die Ursachen für Lethargie in der Führung sind vielfältig: Sie kann aus Überforderung, fehlenden klaren Zielen oder der Angst vor Misserfolgen resultieren.

Das Ziel jeder Führungskraft sollte es daher sein, eine Balance zwischen Euphorie und Lethargie zu finden, um ein produktives und stabiles Arbeitsumfeld zu fördern. Dieses Gleichgewicht lässt sich am besten als „realistische Zuversicht“ beschreiben – eine Haltung, die sowohl motivierend als auch geerdet ist.

Realistische Zuversicht bedeutet, die Herausforderungen und Chancen des Arbeitsalltags klar zu erkennen, ohne die Gefahren von übermäßiger Euphorie oder lähmender Lethargie zu ignorieren. Führungskräfte, die mit realistischer Zuversicht agieren, setzen klare, erreichbare Ziele und schaffen ein Umfeld, in dem Probleme offen angesprochen und lösungsorientiert bearbeitet werden. Gleichzeitig motivieren sie ihre Teams durch konstruktives Feedback und feiern Erfolge in einem angemessenen Rahmen.

Durch diese ausgewogene Führungsweise entsteht eine Arbeitsatmosphäre, die von kontinuierlichem Fortschritt geprägt ist – ohne unrealistische Erwartungen oder das Risiko der Stagnation durch Gleichgültigkeit.

Mein Gedanke:

Feiern Sie Erfolge, aber scheuen Sie sich nicht, die harten Fakten und Herausforderungen offen anzusprechen. Nur so verhindern Sie, dass Ihr Team blind in Probleme hineinläuft.

Vermitteln Sie Hoffnung und Zuversicht, bleiben Sie dabei jedoch stets realistisch.

Letztlich geht es darum, für sich und Ihr Team die richtige Balance zu finden: Herausforderungen ehrlich anzusprechen, ohne den Mut zu verlieren, und gleichzeitig Erfolge zu würdigen, ohne die Realität aus den Augen zu verlieren. Auf diese Art und Weise schaffen Sie ein Umfeld, in dem Ihr Team motiviert bleibt und Sie gemeinsam die anstehenden Aufgaben meistern werden.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen, genau diese Balance erfolgreich in Ihrem Führungsalltag leben zu können und ein Team zu haben, das sich darauf einlässt und gemeinsam daran wachsen möchte.
Herzliche Grüße und ein Dankeschön an meine „Inspirationsquelle“,

Ihre
Sandra Günther