Demut: Eine unsichtbare Stärke für starke Führung

14.01.2025

Lange Zeit fand der Begriff Demut in der Welt der Führung kaum Beachtung. Zu dominant war das Bild des entschlossenen, unerschütterlichen Leaders, der durch klare Ansagen und Macht beeindruckt. Doch die Herausforderungen unserer Zeit – ob Klimakrise, Digitalisierung oder gesellschaftlicher Wandel – erfordern von Führungspersönlichkeiten weit mehr als bloße Dominanz. Gefragt sind Empathie, Respekt und die Fähigkeit, eigene Grenzen zu erkennen. Gefragt ist Demut.

Demut ist essenziell, sie lehrt uns, zuzuhören und zu lernen. Die Fähigkeit, andere Perspektiven als wertvoll zu erachten und anzuerkennen, dass man nicht alles weiß, ist unverzichtbar. Sie bedeutet, die Expertise und Ideen anderer aktiv einzubeziehen und so fundiert Entscheidungen zu treffen. Gleichzeitig erfordert sie den Mut, Fehler einzugestehen – nicht als Zeichen von Schwäche, sondern vielmehr als Ausdruck von Größe. Denn wer Fehler anerkennt, zeigt, dass die gemeinsame Sache Vorrang hat vor persönlichem Ego.

Eine Führung, die diesen Aspekt berücksichtigen, stärkt das Vertrauen innerhalb unserer Teams. Indem wir auf Augenhöhe agieren und echte Wertschätzung zeigen, fördern wir eine Kultur des Respekts und der Zusammenarbeit. Gerade in Krisenzeiten wird Demut zum Anker, da sie uns vor Augen führt, dass wir nicht alle Herausforderungen allein bewältigen können (und auch nicht müssen). Diese Einsicht schafft Raum für Kooperationen und trägt dazu bei Lösungen zu entwickeln.

Zudem lenkt Demut den Blick auf die langfristigen Auswirkungen unserer Entscheidungen – auf Menschen, Teams und die Umwelt. Wir werden motiviert, nicht auf kurzfristige Erfolge, sondern auf nachhaltige Ergebnisse zu setzen.

Ich persönlich finde, dass in einer Welt, in der Aufmerksamkeit oft durch Lautstärke und Dominanz erzielt wird, Demut ein wohltuender Gegenpol darstellt. Sie ist still, aber wirkungsvoll. Sie mag nicht im ersten Moment auffallen, hinterlässt jedoch einen bleibenden Eindruck. Führung, die von Demut geprägt ist, fragt nicht: „Wie kann ich gewinnen?“, sondern: „Wie können wir gemeinsam etwas Größeres erreichen?" Denn wahre Effektivität in der Führung entsteht dort, wo Zusammenarbeit und langfristige Ziele im Mittelpunkt stehen.

Mein Gedanke:

Demut ist eine essenzielle Eigenschaft in der Führung, die sich in unseren Handlungen widerspiegelt: zuzuhören, andere Meinungen wertzuschätzen und Fehler einzugestehen. Sie richtet den Fokus auf das Wesentliche – das Erreichen gemeinsamer Ziele statt des persönlichen Vorteiles. Sie erfordert Selbstreflexion sowie die Bereitschaft, Vertrauen aufzubauen und Verantwortung zu teilen. Genau hierin liegt ihre Stärke: Sie bildet die Grundlage für nachhaltige Erfolge und ist unsere stille „Superkraft“, die nicht sichtbar, sondern zu spüren ist!

In diesem Sinne lade ich Sie ein, diese „Superkraft“ aktiv in Ihren Führungsalltag zu integrieren und wünsche Ihnen einen inspirierenden und erfolgreichen Weg, geprägt von Klarheit und der Fähigkeit, die wesentlichen Werte stets im Blick zu behalten.

Herzliche Grüße,

Ihre

Sandra Günther