Das Verlassen der Komfortzone für persönliches Wachstum

07.07.2023

Ich finde es wahnsinnig bewundernswert und zugleich verrückt einen Ironman zu laufen. Ehrlicherweise geht mir das schon bei einem Marathon (und ganz ehrlich, generell bei langen Laufdistanzen) so, aber eventuell liegt es auch daran, dass ich das Thema Laufen (leider) bisher noch nicht für mich entdecken konnte. Die Glücksgefühle und der Stolz diese Distanzen hinter sich zu bringen, müssen fantastisch sein, zumindest höre ich das von jedem passionierten Läufer.

Als ich die Geschichte von Sarah True hörte, habe ich das für mich zum Anlass genommen, darüber nachzudenken, welche Verbindung es zwischen Ausnahmesportlern und Führungskompetenzen gibt.
Der Ironman ist einer der anspruchsvollsten Langstreckentriathlons der Welt, der aus 3,8 km Schwimmen, 180 km Radfahren und einem Marathonlauf besteht. Die damit verbundenen Herausforderungen und die Eigenschaften, die für einen erfolgreichen Ironman erforderlich sind, können auch auf Ihre Rolle als Führungskraft übertragen werden. Dies mag für Sie zunächst nicht sonderlich naheliegend klingen, gerne verdeutliche ich Ihnen meinen Gedankengang: Um einen Ironman zu absolvieren, ist es wichtig, ein klares Ziel vor Augen zu haben und eine Vision zu entwickeln, die einen antreibt. Ebenso ist es für Sie entscheidend, klare Ziele zu setzen und eine inspirierende Vision für Ihr Team oder die Organisation zu entwickeln. Der Ironman erfordert eine außergewöhnliche Ausdauer und die Fähigkeit, auch in schwierigen Momenten weiterzumachen. Jeder von uns kennt Situationen, in denen unser Durchhaltevermögen gefragt ist, um Hindernisse zu überwinden und unsere Teams auch in herausfordernden Zeiten zu motivieren. Eine effektive Selbstorganisation und gutes Zeitmanagement ist entscheidend, um Trainingseinheiten, Erholung und Alltagsverpflichtungen unter einen Hut zu bringen. Dies gilt nicht nur für Triathleten, denn auch wir müssen in der Lage sein, unsere Zeit und Ressourcen effektiv zu managen, um sowohl strategische als auch operative Aufgaben erfolgreich zu bewältigen. So eine sportliche Ausnahmeveranstaltung ist physisch und mental anstrengend. Die Fähigkeit, sich durch Schwierigkeiten zu kämpfen, Rückschläge zu überwinden und sich selbst zu motivieren, sind wichtige Eigenschaften, die Sie als Führungskräfte ebenfalls benötigen. Mentale Stärke und Resilienz sind entscheidend, um mit Druck und Stress umzugehen und in schwierigen Situationen klare Entscheidungen zu treffen. Und noch ein weiterer Punkt unterstreicht für mich die Verbindung: Obwohl der Ironman eine individuelle Herausforderung ist, ist eine starke Unterstützung durch Familie, Freunde oder Trainer oft entscheidend. Auch für Sie ist es wichtig, ein Team zu haben, auf welches Sie sich verlassen können sowie die Fähigkeit zu besitzen, Menschen zu motivieren, zu unterstützen, um so ihr volles Potenzial zu entfalten.

Letztlich bedeutet dies doch auch, dass wir alle „Spitzensportler unseres (Führungs-)Alltages“ sind und täglich (unbewusst) unsere Komfortzone verlassen und uns dadurch individuell weiterentwickeln.
Natürlich erleben wir dabei auch Rückschläge und kommen ggfs. nicht wie geplant ans Ziel. Es geht aber vielmehr darum, bewusst außerhalb der eigenen Komfortzone zu agieren, um uns persönliches Wachstum, Lernen und neue Erfahrungen zu ermöglichen. Daher lohnt es sich jeden Tag aufs Neue auszuloten, wo unsere Komfortzone endet, um „Wunder“ geschehen zu lassen, denn diese passieren genau dort (siehe Sarah True).

Meine Gedanken:

  1. Persönliches Wachstum: Die Komfortzone ist der Bereich, in dem wir uns sicher und wohl fühlen, in dem wir bekannte Aufgaben erledigen und keine großen Risiken eingehen. Wenn wir jedoch unsere Komfortzone verlassen, stellen wir uns neuen Herausforderungen und Möglichkeiten, die es uns ermöglichen, über uns selbst hinauszuwachsen. Dieses Streben nach persönlichem Wachstum ist ein wichtiger Aspekt unserer persönlichen Weiterentwicklung.
  2. Entwicklung neuer Fähigkeiten: Indem wir uns neuen und unbekannten Situationen aussetzen, erweitern wir unseren Erfahrungsschatz und entwickeln neue Fähigkeiten. Wir lernen, mit Unsicherheit umzugehen, Probleme zu lösen und uns an Veränderungen anzupassen.
  3. Innovatives Denken: Die Komfortzone kann dazu führen, dass wir in festgefahrenen Denkmustern stecken bleiben. Wenn wir diese verlassen, eröffnen sich uns neue Perspektiven und Ideen. Dies fördert kreatives und innovatives Denken, das in Führungspositionen wichtig ist, um neue Lösungen zu finden und das Unternehmen voranzubringen.
  4. Inspirierendes Vorbild für andere sein: Als Führungskraft ist es wichtig, mit gutem Beispiel voranzugehen. Indem wir unsere eigene Komfortzone verlassen und uns neuen Herausforderungen stellen, zeigen wir unserem Team, dass persönliches Wachstum und die Bereitschaft, Risiken einzugehen, wichtige Elemente der beruflichen Entwicklung sind. Dadurch ermutigen Sie auch andere, die eigene Komfortzone zu verlassen und offen für Neues zu sein.

In diesem Sinne bleiben Sie gesund, offen und seien Sie weiterhin der Spitzensportler Ihres (beruflichen) Alltages!

Ihre

Sandra Günther