Achtsam und reflektiert – bewusster Umgang mit Herausforderungen

08.04.2022

Ostern steht vor der Türe – eine Chance, Abstand zum beruflichen Alltag zu finden und Körper, Seele und Geist eine Erholung zu schenken. Gelingt Ihnen das? Oder denken Sie permanent an Projekte, die unbearbeitet auf dem Schreibtisch liegen? Sind in Sorge, dass andere während Ihrer Abwesenheit eine falsche Entscheidung treffen werden und checken Sie ständig Ihre Mails, um „auf dem Laufenden“ zu bleiben? Als Folge können Sie weder in Auszeiten noch im Alltag abschalten und entspannen. Vielleicht tröstlich für Sie: wie Ihnen geht es zahlreichen Führungskräften. Sie sabotieren sich selbst.

Womit machen wir uns konkret das Leben schwer? Voller Terminkalender, ständige Störungen, Verlust der Übersicht, Angst vor Fehlentscheidungen – und am Ende des Tages das Gefühl, zwar viel beschäftigt zu sein, aber dennoch das Wesentliche nicht erreicht zu haben. Dinge werden erledigt, statt erfüllt, das Pensum wird abgearbeitet, Projekte werden ins Wochenende mitgenommen. Führungskräfte empfinden häufig einen stetig steigenden Druck, aber gleichzeitig eine abnehmende persönliche Zufriedenheit. Stolz ist man auf seine Leidensfähigkeit – von Leidenschaft reden nur noch wenige. Unter diesen Umständen ist es umso fataler, wenn wir uns – zusätzlich zum äußeren Druck – auch noch selbst sabotieren. Einmal mehr sind wieder unsere Haltungen, Maßnahmen und Verhaltensweisen die Auslöser.

Sie kennen das: Sie haben nach eigenem Empfinden alles gegeben und das Ziel, zum Beispiel den Abschluss eines wichtigen Projekts, erreicht. Und dennoch sind Sie unzufrieden und fühlen sich rastlos zugleich. Die Ursache könnte sein, dass Sie zwar motiviert und ausdauernd gearbeitet haben, Sie es aber aus den unterschiedlichsten Gründen nicht schaffen, die eigene Leistung anzuerkennen.

Meine Gedanken:

  1. Vermutlich ist jede Führungskraft anfällig dafür, sich selbst zu sabotieren. Was uns hilft, auf Kurs zu bleiben, ist eine wirksame Selbst- und Fremdreflexion. Sie führt im besten Fall zur Selbsterkenntnis und damit zur Änderung der blockierenden Einstellungen. Was habe ich wirklich erreicht und kann ich darauf stolz sein?
  2. Neben den Anteilen, die unser berufliches Umfeld hat, sollten wir auch sehr genau die persönlichen Einstellungen untersuchen, mit denen wir uns „ein Bein stellen“ und uns vom Erfolg abhalten. Hier müssen wir reflektiert die Verantwortung für uns selbst übernehmen, aber auch unsere Leistung im Gesamtkontext des Unternehmens anerkennen.
  3. Letztlich sind wir Individuen mit jeweils besonderen Fähigkeiten, Stärken und Schwächen. Deshalb benötigen wir individuelle Methoden der Selbstorganisation, die genau zu uns passen.
  4. Selbsterkenntnis, Selbstverantwortung und Selbststeuerung – genau dies sind die drei wesentlichen Wirkungsfaktoren, um bei sich zu bleiben und sich insbesondere gegen den inneren Kritiker zu behaupten.

In diesem Sinne, bleiben Sie gesund und bei innerer Stärke!

Ihre
Sandra Günther